Reisetagebuch – Kapitel 3 – Die frühe Planung (2)
Vorwort:
Klaus Langner berichtet in seinem Reisetagebuch auf mein Nova Scotia wie er und seine Frau Gabi einen längeren Urlaub in Mahone Bay Nova Scotia geplant und verbracht haben. Ich freue mich außerordentlich darüber, dass er seine Aufzeichnungen mein Nova Scotia zur Verfügung stellt. Heute geht es um den zweiten Teil der frühen Planung einen längeren Urlaub in Nova Scotia zu verbringen bis hin zum Tag der Abfahrt…
Reisetagebuch 5 Monate Mahone Bay, Nova Scotia, Kanada · Kapitel 3 (2)
Zwischenzeitlich liefen natürlich auch unsere weiteren Planungen und Überlegungen auf Hochtouren weiter. Unser Abflugtag lag ja jetzt fest – am 31. Dezember starten wir in Frankfurt. Unser Haus steht allerdings erst ab dem 01. Januar für uns zur Verfügung.
Da die Ankunftszeiten in Halifax frühestens ab ca. 20 Uhr liegen, hatten wir uns im Vorfeld dazu entschieden, bereits am 31.12. zu fliegen. Ansonsten wären wir ja erst gegen 23 Uhr oder später in Mahone Bay angekommen. Und wie sollten wir dann an unsere Hausschlüssel kommen?
Hotel am Flughafen
Folglich wollten wir noch eine Nacht in einem Hotel am Flughafen Halifax einlegen. Dank Internet ist eine Suche nach einem möglichen Hotel keine große Sache. Wichtig war uns in Sachen Hotel, dass es einen kostenlosen Shuttle-Service vom Flughafen zum Hotel und am nächsten Tag den Shuttle zurück zum Flughafen gab. Dann sollte das Hotel auch ein Restaurant haben, damit man am Ankunftsabend auch noch eine Mahlzeit nehmen kann. Denn wie wir feststellten, gibt es zwar überall ein Frühstücksangebot, aber nicht in jedem Hotel war auch ein Restaurant für die übrigen Mahlzeiten. Und auch ein wichtiger Punkt für uns war die Nähe zum Flughafen. Denn nach dem Flug wollten wir nicht noch eine lange Anfahrt zum Hotel haben.
Schnell fanden wir das passende Objekt und eine Buchung war auch problemlos erledigt. Einige Wochen nach der Buchung hatte ich dann noch eine Frage – kurz eine Mail an das betreffende Hotel geschickt und schon 30 Minuten später kam eine umfangreiche Antwort. Das nenne ich Kundenservice. Damit waren unsere 3 Hauptpunkte zunächst abgeschlossen.
Unter Strom
Naja, nicht wirklich abgeschlossen. Jetzt ging es wieder zurück zum Punkt „Haus“. Eine Mail aus Kanada hatte uns ein wenig verunsichert. Hierin wurde uns mitgeteilt, dass wir bezüglich Strom im Stadthaus von Mahone Bay anrufen müssen um uns dort als Abnehmer eintragen zu lassen. Tja – bedeutet das etwa, wir haben bei unserer Ankunft keinen Strom? Das wäre natürlich eine mehr als dumme Sache. Ohne Strom keine Heizung, kein Licht, kein Kochen, kein Telefon und Internet.
Und unser Ankunftstag ist ein Feiertag – sprich, da hat auch in Kanada kein öffentliches Amt geöffnet. Schnell eine Mail nach Kanada geschickt – 30 Minuten später: Adrenalin runterfahren, Alarmglocken abstellen! Wir haben natürlich Strom – nur am nächsten normalen Arbeitstag sollen wir uns bei der Stadt für unsere Urlaubszeit eintragen lassen.
Also konnten wir uns unseren neuen Fragen widmen, die uns noch eingefallen sind. Manch einer wird vermutlich schmunzeln, aber es ist schon wichtig: gibt es im Haus ein Bügeleisen? Denn bei dieser langen Zeit dort, wird es nicht ausbleiben, dass man auch mal die große Wäsche ansetzen muss. Und dann wäre es auch angebracht, die Hemden etc. auch später bügeln zu können. Von daher – auch an solche Kleinigkeiten denken und gegebenenfalls mal nachfragen!
Zoll
Ein wichtiger Punkt wäre mir beinahe entfallen – der Zoll. Wie schon geschrieben, besteht mein Handgepäck ja fast ausschließlich aus meiner Fotoausrüstung mit Laptop. Die Sachen sind ja nicht ganz billig, wenn es ja auch keine Profigeräte sind. Es könnte nämlich bei der späteren Einreise, zumindest beim deutschen Zoll Probleme geben. Dort wird verlangt, dass man einen Nachweis erbringt, wo die mitgebrachten Geräte etc. herkommen, bzw. erworben wurden. Denn man möchte doch nicht, dass dem deutschen Staat Einnahmen verloren gehen.
Aus diesem Grund habe ich eine schöne Liste erstellt, auf der alle Geräte verzeichnet waren, die ich mit nach Kanada nehme und auch wieder zurück nach Deutschland nehmen will. Jedes Objektiv, die beiden Kameras, der Laptop und die externen Festplatten – alles fein säuberlich mit Namen, Preis, Gewicht und Seriennummer aufgelistet. Fotografiert hatte ich die Sachen ja bereits im Vorfeld.
Mit der Liste bin ich dann zu unserem Zollamt – dort wird dann ein bestimmter Vordruck ausgestellt. Darin wird bescheinigt, dass die aufgelisteten Gegenstände ausgeführt und wieder eingeführt werden. Somit besteht dann später keine Gefahr, dass man plötzlich erneut Steuern auf die Geräte bezahlen „darf“. Wichtig in dieser Angelegenheit: Der Vordruck hat eine Gültigkeitsdauer von 12 Monaten. Die angeführten Geräte müssen dem Zoll vorgezeigt werden! Es ging alles ohne Komplikationen ab – sehr freundliche Beamte, die auch unheimlich schnell den Vorgang abwickelten. Jetzt kann ich also beruhigt mein Ausrüstung einpacken und mitnehmen.
Probepacken
Ein Blick auf den Kalender zeigte mir soeben: es sind nur noch 3 Wochen bis zum Start unserer Reise. Wie die Zeit doch vergeht. Also ist nun der Endspurt angesagt. Das bedeutet aber auch, die zuvor etliche Male bereits erstellte, verbesserte und einfach nur aktualisierte Liste für die Koffer parat zu legen – Probepacken ist angesagt.
Die Liste beinhaltet jeweils 2 Seiten pro Person: 1x Handgepäck und 1x der normale Koffer. Das erste Probepacken endete in einem gefühlten Desaster. Schon mein Handgepäck erwies sich als viel zu schwer. Bei unserer Fluglinie sind 10 Kg Handgepäck erlaubt. Das Gepäckstück darf die Maße von 23 x 40 x 55cm nicht überschreiten. Mitunter wird das ganz penibel überprüft. Habe mir einen extra passenden Rucksack gekauft, der im Internet angepriesen wurde. Da bin ich mal gespannt, ob der bei der Kontrolle auch wirklich durchkommt.
Zum Handgepäck darf man dann noch ein zusätzliches Handgepäckstück mitnehmen – z.B. eine Laptoptasche mit Laptop, oder aber für die Frau eine Handtasche mit Inhalt. Und der normale Koffer darf 23 Kg wiegen und das gesamte Maß darf 158cm nicht überschreiten (Länge+Breite+Höhe).
Meine Frau meinte ja, ich hätte eine Doktorarbeit für meine Gepäckliste geschrieben – ganz so schlimm war es nicht wirklich. Aber etwas penibel bin ich die ganze Sache doch angegangen. Bis zur derzeitigen Endfassung brauchte ich allerdings einige Blatt Papier. Das erste Problem war mein Handgepäck. Dort sollte / musste meine Kamera- und Laptopausrüstung ihren Platz finden. Also alles raus gelegt – aufgeschrieben – fotografiert und gewogen.
Zum fotografieren – ich habe alles, was wir mitnehmen vor dem einpacken fotografiert und danach ausgedruckt. So kann man im Fall der Fälle nachweisen, was man mitgenommen hatte, bzw. was sich im Koffer befunden hat. Dieses Prozedere wurde natürlich nicht nur für mein Handgepäck durchgezogen, sondern wirklich für die gesamten Inhalte der Handgepäckstücke und der beiden großen Koffer.
Planung ist alles
Aber nun zum eigentlichen Desaster. Meine Ausrüstung wog beim Probepacken erheblich mehr als die erlaubten 10 Kg. Also wurde meine Liste bearbeitet. Was könnte man evtl. doch zu Hause lassen, was evtl. ins Handgepäck meiner Frau verfrachten? Keine einfache Sache. Aber Probleme sind zum Lösen da – und nach etlichen weiteren Versuchen war es geschafft.
Die beiden Koffer hatten jeweils ein Gewicht von exakt 23 Kilogramm. Mein Rucksack wog nun 9950 Gramm, meine Laptoptasche mit Laptop und einigen Kleinigkeiten und der dicken „Zollakte“ hatte ein Gewicht von knapp 7 Kilogramm. Gabis Trolly brachte genau 10 Kilogramm auf die Waage und ihre Handtasche lag auch im erlaubten Rahmen. Nur mit dem Verschließen der Handtasche gab es leichtere Probleme. Ich machte mindestens 3 Kreuze, als ich nun diesen wichtigen Punkt abhaken konnte.
Somit war das gesamte Gepäck fertig und wartete nur noch auf das Verladen in Gabis Auto. Aber es waren ja noch 2 Tage bis zur Abfahrt. Diese 2 Tage gingen aber auch sehr schnell vorbei – teilweise mit kleineren Überraschungen. So kamen noch einige der Nachbarn vorbei, um uns eine gute Reise zu wünschen. Gabi bekam noch eine spezielle Überraschung von ihrer „Frauenrunde“ überreicht – ein Foto: „Die 4 Frauen“. Natürlich hatte Gabi auch ein extra Foto von sich, welches sie den 4 Freundinnen übergeben konnte. Das dieses Foto nicht ganz leicht zustande kam, wäre eine extra Geschichte, die an dieser Stelle nicht unbedingt erzählt werden muss.
Und dann war er da – der Tag der Abfahrt!
– Fortsetzung folgt – Anfang verpasst? Hier geht’s zurück zu Kapitel 1 –
Gastautor
Name: Klaus Langner
Bio: Mein Name ist Klaus Langner, 56 Jahre alt. Derzeit wohne ich mit meiner Frau in Kanada / Nova Scotia im schönen Ort Mahone Bay, ansonsten leben wir im Rheinland. Nach einem Unfall konnte ich meinen Beruf nicht mehr ausüben und habe mich der Hobbyfotografie zugewandt. Hier bin ich viel im Bereich der Konzertfotografie unterwegs, wovon ich dann auf meiner Homepage (www.musik-side.de) berichte. Daneben schreibe ich Artikel für die European News Agency (http://musik-side.en-a.de/).
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