Reisetagebuch – Kapitel 5 – von Traumhäusern und Mahone Bay
Vorwort:
Klaus Langner berichtet in seinem Reisetagebuch auf mein Nova Scotia wie er und seine Frau Gabi einen längeren Urlaub in Mahone Bay Nova Scotia geplant und verbracht haben. Ich freue mich außerordentlich darüber, dass er seine Aufzeichnungen mein Nova Scotia zur Verfügung stellt.
Traumhäuser
In den nächsten Tagen hielten wir uns hauptsächlich in Mahone Bay auf. Bei jedem Spaziergang gibt es doch wieder etwas Neues zu sehen. Interessant ist die Tatsache, dass hier viele Häuser zum Verkauf anstehen – besonders die sehr unterschiedlichen Preise erstaunen einen doch.
Unser Haus ist in 3 separate Wohneinheiten unterteilt – jede Einheit kostet derzeit runde 230.000 CAD. Das sind umgerechnet rund 153.000 €. Der Preis ist so hoch, da das Haus direkt am Wasser liegt, was natürlich einen einmaligen Blick beinhaltet. Geht man einige Meter weg vom Wasser und der Main Street, sind die Preise dann doch etwas günstiger.
Ein Haus, welches uns gut gefiel, soll derzeit umgerechnet rund 112.000 € kosten – bis zum Wasser sind es dann allerdings rund 500 Meter. Nur – das Haus ist auch etwas größer und hat auch mehr Grundstück und eine separate Garage. Aber wir fanden noch ein richtiges Traumhaus, welches zum Verkauf anstand.
Wenn man den Weg von runden 800 Metern bis zum Ortskern, sprich zum Wasser nicht scheut, kann man einen Traum von Haus erwerben – ein riesiges Grundstück mit traumhafter Zufahrt zum Haus und sehr gepflegter Gartenanlage. Das Haus selber renoviert mit 11 Zimmern und komplett eingerichtet. Dazu noch eine sehr große Doppelgarage mit separater Wohnung. Und der Preis: 265.000 €. Kaum zu glauben, denn in Deutschland würde man für dieses Objekt mindestens 500-600.000 € zahlen, eventuell sogar noch mehr. Da kann man schon von einem Kauf träumen.
Da wir ja seit unserer Ankunft schon genug mit den traumhaften Umgebungen hier „zu kämpfen“ haben, wurde das Thema Haus vorsichtshalber schnell weit nach hinten geschoben. Darum machten wir uns dann doch lieber wieder auf den Weg, um die Landschaft zu erkunden. Zunächst stand eine Fahrt nach Lunenburg auf dem Programm.
Hier fand ich durch Zufall die Bluenose II, die abseits im Hafen lag. Die Bluenose wurde 1921 gebaut und sank 1946 vor Haiti. Die jetzige Bluenose II ist ein Nachbau und wurde zuletzt 2010 komplett ausgeschlachtet und danach komplett erneuert. Im September 2012 gab es dann den Stapellauf der Bluenose II. Zurzeit gibt es allerdings heftige Diskussionen bezüglich der extrem gestiegenen Kosten für die Renovierung / Neubau des Schiffes.
Ich war auf jeden Fall erfreut, das Schiff zu sehen – auch wenn es weiter weg lag und keine komplette Sicht darauf möglich war. Für ein Foto reichte es aber allemal.
Chester
Am nächsten Tag machten wir uns dann auf den Weg nach Chester. Eigentlich wollten wir wieder auf der Water Lane gegenüber der Fähre parken – doch wenn man auf die Beschilderung achtet, sind die Parkplätze dort nur im Sommer für den allgemeinen Verkehr frei. Während der Wintermonate sind die Parkflächen den Benutzern und Angestellten der Fähre vorbehalten.
Also wurde im Ort ein Parkplatz gesucht. Schnell fanden wir eine freie Lücke direkt auf der Pleasant Street. Das traf sich gut, da wir dort auf jeden Fall wieder im Kiwi Cafe einkehren wollten. Das Essen dort ist wirklich sehr empfehlenswert und wir freuen uns bei jeder Fahrt nach Chester auf einen Cafe und ein kleines Essen dort.
Unser Spaziergang führte uns über die Pleasant Street zur Central Street / Regent Street. Dort befindet sich die St. Stephen’s Anglican Church, die in der Serie „Haven“ häufiger zu sehen war. Weiter ging es dann Richtung Wasser, sprich auf die South Street und die Verlängerung, die Victoria Street.
Dort findet man nicht nur einige Objekte, die ebenfalls in der Fernsehserie zu sehen waren. Es lohnt sich auch so, dort einen Spaziergang zu machen – die Aussichten dort sind einfach nur als „Schön“ zu bezeichnen. Und das Wasser dort zeigt sich immer wieder in anderen Farben – vom satten Blau Ton bis zum schon fast unwirklich anzusehenden grünlichen Schimmer. Mit neuen Eindrucken gespickt, fuhren wie dann wieder zurück nach Mahone Bay.
Zu Hause in Mahone Bay
Der nächste Tag war dann unter der Rubrik „zu Hause Tag“ zu sehen. Das Wetter zeigte, was es so alles kann – es gab Schnee, rund 30 cm. Später dann folgte ein kleiner Sturm mit Regen. Den Abschluss machte dann wieder etwas Schneefall. Wenn es sonst keinerlei Abwechslungen gäbe – das Wetter zeigte uns alle Facetten.
So konnte man den Tag nutzen, um mal endlich die versprochenen Postkarten nach Deutschland zu schreiben und zu schicken. Ich hatte im Internet eine Möglichkeit gefunden, Karten mit den eigenen Fotos zu gestalten und dann aus Deutschland heraus an den Adressaten zu senden. Eine schöne Sache. Der Preis ist auch nicht zu hoch – 1,69 € pro Karte. Wenn man eine Postkarte kauft und anschließend mit der normalen Post versendet, ist es nicht viel billiger – aber es dauert auf jeden Fall länger. Der Versand von Kanada nach Deutschland dauert so in der Regel 7-10 Tage. Der Internetversand insgesamt 2 Tage.
Die nächsten Tage verbrachten wir hauptsächlich im Bereich von Mahone Bay – mit vielen Spaziergängen durch die Schneelandschaft, oder aber auch nur mit dem fotografieren von unseren „Heim-Adlern“. Es scheint sich dabei um eine Familie von Bald Eagles zu handeln – Männchen, Weibchen und 2 Jungvögeln.
Leider waren die Vögel für meine Kameraausrüstung zu weit entfernt – aber trotzdem war es schon ein Erlebnis. Und mitunter auch lustig! So konnte ich einen der Jungvögel fotografieren, als dieser beim Versuch auf der vereisten Bucht zu landen eine kleine „Bruchlandung“ hinlegte – plötzlich lag der Adler quasi auf dem Rücken und streckte die Pfoten in die Höhe. Das Bild hätte bestimmt in diversen Slapstick-Serien einen Platz gefunden.
Klaus Langner hat auf mein Nova Scotia bereits den ein oder anderen Gastartikel zur Verfügung gestellt. Klaus umgibt im Grunde eine unschöne Lebensgeschichte, denn nach einem schweren Fahrradunfall konnte er seinen Beruf nicht mehr ausüben und wurde in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Dennoch hat er sein Leben weiterhin positiv gesehen und seine gewonnene Freizeit sinnvoll gestaltet, er legte sich seine erste Digitalkamera zu und begann dann, für ein Online-Magazin, Fotos auf Konzerten und Events zu machen. Auf seiner Homepage sieht man in verschiedenen Galerien einige Bilder der verschiedenen Bands / Künstler / Festivals / Events, die von ihm fotografiert wurden.
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